Wie demographischer Wandel zum Mehrwert für Dein Unternehmen wird

Mit der HR-Expertin Frau Prof. Dr. Merkwitz unterhalten wir uns über das Thema demographischer Wandel. Wir sprechen über die daraus resultierenden Herausforderungen für den Arbeitsmarkt und welche Gegenmaßnahmen getroffen werden können. 

Durch den demographischen Wandel ist die Anzahl der älteren Bürger höher, als die der Arbeitenden. Das hat in erster Linie Auswirkungen auf die Altersrenten in den nächsten Jahren. Diese Tatsache betrifft allerdings auch das Personalmanagement. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung bestehen die Folgen aus einem künftig fehlenden Innovationspotenzial, ein allgemeiner Mangel an Arbeitskräften und dem häufig angesprochenen Fachkräftemangel.

Wir haben die HR-Expertin Frau Prof. Dr. Merkwitz gefragt:

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Was sind die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt hinsichtlich des demographischen Wandels?

Die aktuelle Situation stellt sich so dar, dass wir uns mitten im demographischen Wandel befinden. Das heißt, unser Arbeitsmarkt ändert sich extrem. Schon heute spricht man eher von einem arbeitnehmer- statt arbeitgeberdominierten Arbeitsmarkt. Das bedeutet zum einen, dass es für ausgeschriebene Stellen weit weniger Bewerber als in der Vergangenheit gibt. Für die Arbeitnehmer ergibt sich daraus die komfortable Situation ihre Forderungen stellen zu können, da es aktuell nicht mehr die Menge an Bewerbern, Experten und potenzielle Arbeitnehmer gibt.

Zum anderen fällt es Unternehmen schon heute schwer freie Stellen zu besetzen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein Unternehmen seinen Sitz außerhalb eines Ballungsraumes, wie beispielsweise München, Frankfurt oder Hamburg hat. Auch schwierig ist es für Unternehmen, die im Umland eine geringere Bekanntheit haben. Wie zum Beispiel mittelständische Unternehmen, die sogenannten Hidden Champions. Davon gibt es viele in Deutschland. Jene haben häufig großes Potenzial oder sind sogar Weltmarktführer in einem kleinen Segment. Doch diesen Unternehmen fällt es unglaublich schwer “Nachwuchs” zu generieren, da wir einen schrumpfenden Arbeitnehmermarkt haben.

Aktuell gibt es ca. 44 Millionen potenzielle Arbeitnehmer in Deutschland. Diese Zahl verringert sich jährlich. Die Prognose ist, dass wir bereits in 10 Jahren nur noch 36 Millionen potenzielle Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt haben. Das heißt, hier besteht eine riesige Lücke, die sich jetzt schon bemerkbar macht und noch verstärken wird.

Aus diesem Grund ist es für Unternehmen wichtig, schon heute in das Thema Recruiting, aber auch Aus- und Weiterbildung zu investieren.

Wie reagiere ich als Unternehmen konkret auf den demographischen Wandel? Beispielsweise, wenn die Altersstruktur meiner Belegschaft vorwiegend fortgeschritten ist. Welche Möglichkeiten und Chancen bestehen in solch einer Situation?

Wichtig ist es, als Unternehmen selbst auszubilden. Ein Unternehmen, das selbst ausbildet und eine 2 – 3-jährige Ausbildungsphase begleitet, hat vermutlich eine größere Chance die Mitarbeiter nach der Ausbildungszeit zu übernehmen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Kontakt zu Studenten, durch Praktika oder Werkstudentenstellen, sowie die Begleitung von Bachelor- oder Masterthesis schon während der Studienzeit.

Gibt es noch mehr Möglichkeiten für Unternehmer um auf diese Gegebenheiten zu reagieren? Beispielsweise älteren Arbeitnehmern die Chance einer längeren Beschäftigung zu geben? Oder kennen sie weitere zu aktivieren Gruppen, welche eventuell noch nicht im Arbeitsmarkt tätig sind?

Wir sprechen von einer sogenannten “stillen Arbeitsmarktreserve”. Das sind Menschen die aktuell nicht im Arbeitsmarkt tätig, aber gut ausgebildet sind und potenziell arbeiten würden, dies allerdings aufgrund bestimmter Strukturen nicht tun. Beispielsweise eine alleinerziehende Mutter, mit einem oder zwei Kindern. Ihr ist es nicht möglich zu arbeiten, da sie kein Betreuungsangebot für ihre Kinder zur Verfügung hat. Vor zwei Jahren begleitete Frau Prof. Dr. Merkwitz ein Seminar in dem sie von dem Erfolgskonzept eines kleinen mittelständischen Unternehmens erfuhr. Dies bestand darin, dass eine unternehmenseigene Kinderbetreuungseinrichtung im Unternehmen eröffnet wurde. Dies war ein Grund, warum sich eine große Anzahl von Müttern für dieses Jobangebot entschieden haben. Das wäre also ein Weg, sich als Unternehmen zu überlegen, ob es so eine Reserve in der eigenen Branche gibt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Aus- und Weiterbildung älterer Mitarbeiter. Das bedeutet, die Mitarbeiter die im Unternehmen sind, durch Mitarbeiterschulungen und -trainings auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Beispielsweise, im Bereich der Digitalisierung oder Internationalisierung. Es sollte dafür gesorgt werden, dass die älteren Mitarbeiter nicht abgehängt werden, sondern die Chance haben aktiv im Arbeitsprozess zu bleiben.

Eine dritte Variante welche immer häufiger anzutreffen ist, stellt die Beschäftigung von ehemaligen Mitarbeitern dar. Diese Mitarbeiter sind eventuell schon im Ruhestand, haben aber Lust in einer Teilzeit-, Beratungs- oder Projekttätigkeit aktiv zu sein. Frau Prof. Dr. Merkwitz glaubt, dass bei den aktuell über 65-jährigen, die noch gesund und fit, sind eine stille Arbeitsmarktreserve besteht.


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Quelle:

Kistler, E. und Hilpert, M. (2002). Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 15. Mai 2018 von http://www.bpb.de/apuz/26510/auswirkungen-des-demographischen-wandels-auf-arbeit-und-arbeitslosigkeit?p=all

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